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Jahreshauptversammlung des
Kreisverbandes der Obst- und Gartenbauvereine Nürtingen e.V.

Bericht zu JHV 2019

Nicht ganz so sonnig und trocken wie das von Rolf Wohlfahrt beschriebene Wetterjahr, ist unser Kreisverbandsjahr verlaufen.

Es hat mit einer dichten Bewölkung für uns begonnen, da unser geschätztes Mitglied Stefan Röhm in den ersten Januartagen starb. Die Bewölkung blieb uns aber noch fast das ganze Frühjahr über – mit ein paar Auflockerungen – erhalten.

Es begann die Zeit der "Unsicherheit" wegen des bevorstehenden Datenschutzgesetzes, kurz DSGVO genannt. Obwohl diese EU-Verordnung schon lange bekannt war, brach sie doch sehr überraschend über uns herein, als sie Ende Mai zum Gesetz wurde! Keiner konnte genaue Angaben machen, was dieses Datenschutzgesetz nun für Auswirkungen auf uns als Vereine mit sich bringen würde und es waren die wildesten Spekulationen im Umlauf! Es zeigte sich aber schließlich, dass doch nichts so heiß gegessen wie gekocht wird und inzwischen sind wir, glaube ich, wieder auf dem Boden des Machbaren gelandet. Ich möchte noch einmal betonen, dass für Sie als Vereine vor allem ihre Mitglieder darüber informieren müssen, was mit ihren Daten geschieht. Also warum sie erhoben werden, in welcher Weise sie verarbeitet, und ob und an wen sie weitergeleitet werden! Schließlich müssen ihre Mitglieder noch über ihre Rechte aufgeklärt werden. Das sind, ich nenne es jetzt mal so, die Grundpfeiler der Datenschutzverordnung! Letztendlich obliegt es dann dem Verein dafür zu sorgen, dass die erhobenen Daten der Mitglieder sicher gespeichert und aufbewahrt werden. Notwendig ist in erster Linie also ein vertrauensvoller Umgang mit den Daten - und keine Panikmache! Vor allem ist es keinesfalls notwendig, die Satzung dafür zu ändern, wie mir auch schon zu Ohren gekommen ist!

Die Auflockerung zeigte sich dann mal im April! Wir erhielten endlich die Mitteilung des Vereinsregisters, dass unsere Satzung – nachdem wir uns jahrelang mit ihr beschäftigt hatten – ins Vereinsregister eingetragen worden ist!
Bei ebenfalls schönem Wetter konnten wir auch viele Mitglieder beim Kreistreff in Wolfschlugen zählen! Aus Anlass des Gemeinde-Jubiläums hat der OGV Wolfschlugen diesen Treff organisiert und sich einiges einfallen lassen. Am Vormittag konnten wir an einer Führung durch die Riederwiesen mit Prof. Küpfer teilnehmen. Ein Biotop, das die Hochwassergefährdung der Gemeinde reduzieren, wenn nicht gar verhindern soll. Obwohl die Riederwiesen erst vor ca 2 Jahren eingeweiht wurden, findet man schon eine sehr abwechslungsreiche Flora vor, mit vielen seltenen und spezialisierten Pflanzen. Den Tag konnten wir dann nach einer Führung durch die Baumschule Schweizer mit Kaffee und Kuchen gemütlich ausklingen lassen.

Auch unsere Beteiligung am Mostfest des Freilichtmuseums mit einer Obstausstellung möchte ich nicht unerwähnt lassen. Haben sich doch wieder viele Obst- und Gartenbauvereine an der Sammlung der vielen Obstsorten beteiligt und sich so für den Erfolg der Ausstellung eingesetzt. Wir konnten den Besuchern des Museums an den zwei Wochenenden der Ausstellung über 180 verschiedene Obstsorten zeigen, die alle auf unserem Kreisgebiet wachsen. Es war auch dem guten Wetter geschuldet, dass wir so viele Sorten Äpfel, Birnen und Wildobst zeigen konnten. Die Bäume hingen ja brechend voll! Ein ganz spezieller Dank möchte ich an Rolf Wohlfahrt richten, der am Mostfest einiges zu tun hatte. Für den "Treffpunkt" des SWR-Fernsehsenders war er den ganzen Mostfest-Sonntag unterwegs und machte Schnitt- und Ausstellungsführungen. Er berichtete mir, dass das schon ein großer Aufwand gewesen wäre, da vieles auch doppelt und dreifach gedreht werden musste – was dann aber in der Sendung letztendlich doch nicht gezeigt wurde! Dir Rolf ganz vielen Dank für deinen Einsatz!

Ein ganz besonderer Dank möchte ich auch an alle Mithelfenden die vor und hinter den Kulissen gewirkt haben und an die Sonntags-Betreuer der Ausstellung aussprechen! Ohne die Unterstützung so vieler Hände, wäre der Kreisverband nicht in der Lage so eine Ausstellung zusammenstellen!

Und dann war da noch die Baumpflanzung der Knausbirne – Streuobstsorte des Jahres - mit und durch die "Gartenzwerge" des OGV Kirchheim/Teck und deren Vorsitzender Roland Ruoff und mit Frau Dr. Leuze-Mohr. So viele "Zuschauer" – und vor allem so viele "Junge" -hatten wir schon lange nicht mehr bei einer Baumpflanzung. Das könnte man ruhig öfter haben!

Als ein "Hoch" im Jahresverlauf würde ich auch den Start einer "Junior-Fachwart-Ausbildung" bezeichnen, der für uns ein Novum war und immer noch ist!

Da es keine entsprechenden Vorlagen für diese Ausbildung gab, traf sich mal im Mai 2018 ein kleiner Kreis von 8 Fachmännern und -frauen zu ersten "Sondierungsgesprächen" mit Überlegungen ob, und wenn ja, wie man sich eine Ausbildung vorstellen könnte und welche Inhalte / Themen sie beinhalten sollte! Über das "grobe" war man sich schnell einig. Und auch der Ausbildungsort war schnell gefunden: der OGV Raidwangen erklärte sich auf Anfrage gleich bereit sein Heim für die Ausbildung zur Verfügung zu stellen! Das war ein Glücksfall! Und ich möchte auch gleich die Gelegenheit nutzen um mich im Namen des KOV ganz herzlich für eure Unterstützung, namentlich bei Thomas Mandjik und seinen Helfern in diesem neuen Projekt zu bedanken! Weitere zwei Besprechung waren notwendig um die Ausbildungsinhalte und Voraussetzungen auszuarbeiten. Dann konnte man endlich in die "Ausschreibungs-Phase" eintreten. Diese erfolgte an alle OGV-Vorstände und innerhalb kurzer Zeit konnten wir uns über 13 Anmeldungen (1 Mädchen, 12 Jungs) freuen. Die Ausbildung startete dann am 29. Sept 2018. Am 10.Nov. folgte gleich der zweite Teil mit einer Baumpflanzung und ersten "Schnittversuchen" an den, auf dem Vereinsgelände stehenden Obstbäumen. Jetzt fehlt nur noch das letzte Modul (= letzter Ausbildungstag) mit dem praktischen Obstbaumschnitt und einer kleinen Lernzielkontrolle der im März stattfinden wird. Dann können wir, hoffentlich erfolgreich, die Ausbildung mit der Ernennung zum Jun-FW-in und einer dazugehörenden Urkunde abschließen. Ich bin dann mal gespannt, wie die Rückmeldung der Jugendlichen auf diese Ausbildung ausfallen wird! Diese werden dann ausgewertet und in einer Schlussbesprechung mit allen Beteiligten können wir uns dann entscheiden, ob wir diese Ausbildung noch einmal - in dieser oder überarbeiteter Form - anbieten werden!

Für die Mitarbeit und Unterstützung bei der Vorbereitung und der eigentlichen Ausbildung möchte ich mich heute schon ganz herzlich bei Ekkehard Goebel, Jens Häußler, Rudolf Thaler, Elly Kalb, Uwe Eisinger, Gertrud Bader und Rolf Wohlfahrt bedanken! Ganz privat möchte ich noch hinzufügen, dass vor allem Ekkehard Goebel mich dazu "überredet" hat, die Ausbildung zu starten! Aufgrund der sich auftürmenden Fragen und Unsicherheiten wollte ich die Ausbildung schon zurückstellen – er war aber der Meinung, dass wir jetzt einfach mal anfangen sollten, alles Weitere würde sich dann schon ergeben! Er hat Recht behalten! Ganz herzlichen DANK für Deine Motivation!
Fast am Ende meines Berichts möchte ich noch auf den Mitgliederstand der Vereine eingehen.
2018 sind die dem KOV zugehörenden Obst- und Gartenbauvereine insgesamt um 16 Mitglieder angewachsen - Wir sind nun 4.050 Mitglieder stark! Vier unserer Vereine sind dabei um mehr als 5 Mitglieder gewachsen. Und, da wir heute zu Gast in Holzmaden sind, freut es mich mitzuteilen, dass, wenn die Zahlen meiner Unterlagen richtig sind, der OGV Holzmaden einen Zugang von 10 Mitgliedern verzeichnen konnte! So viel wie kein anderer Verein im vergangenen Jahr! Herzlichen Glückwunsch!

Das war jetzt der sonnige Teil zum Mitgliederstand. Der bewölktere, trübere Teil ist, dass einige Vereine von dem "Mitgliedersterben" nicht verschont geblieben und um ein paar Mitglieder geschrumpft sind – was sicher hauptsächlich mit der Altersstruktur unserer Vereine zusammenhängt!?

Gerade mit dieser Altersstruktur sollten (müssen) wir uns in nächster Zeit mehr beschäftigen. Vielfach klagen Vereine – übrigens nicht nur die Obst- und Gartenbauvereine - über Überalterung und Nachwuchsprobleme. Vor allem um den Nachwuchs im Vorstand der Vereine sieht es schlecht aus - ganz zu schweigen von fehlenden Mitgliedern die bereit sind, sich überhaupt für einen Verein zu engagieren!

Wir bemerken also immer stärker, dass sich die Gesellschaft ändert. Wir müssen uns also fragen, wie wir den sich ändernden Gegebenheiten entgegenwirken können? Welche Strategien müssen wir entwickeln, damit wir wieder Junge, bzw. Jüngere, für die Obst- und Gartenbauvereine begeistern können? Wie finden wir Menschen, die sich für unsere Ziele einsetzen, die bereit sind zu unterstützen und mitzuhelfen??

Fragen über Fragen – und ich glaube, dass es keinen gibt, der eine hundertprozentige Lösung dieser vielen Probleme anbieten kann! Aber dennoch müssen wir uns heute und in Zukunft diesen Fragen stellen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Gemeinsam heißt für mich, dass die Vereine ständig untereinander im Austausch sind und ihre ganz speziellen Probleme – oder evtl. sogar schon ihre Lösungsansätze – miteinander austauschen. Jeder Verein ist anders aufgebaut, anders strukturiert (Alterszusammensetzung, Vorstand…), hat den Fokus auf Anderes gerichtet, seine eigenen Schwerpunkte! Man kann also das, was bei einem Verein unglaublich gut funktioniert NICHT eins zu eins auf einen anderen Verein übertragen! Aber jeder Verein kann sich aus einer Vielzahl von Möglichkeiten jene heraussuchen von denen er meint, dass sie für seinen Verein geeignet wären. Das heißt, dass die Führung eines Vereins große Flexibilität voraussetzt! Dass er immer offen für Neues sein und auch mal was wagen, ausprobieren sollte – auch wenn man dabei auf die Nase fallen kann. Als Beispiel möchte ich hier unseren Versuch der Junior-Fachwart-Ausbildung nennen! Wir waren uns keinesfalls sicher, dass das Angebot angenommen wird. Wir waren uns aber einig, dass etwas angeboten werden muss und dass es zunächst mal als ein Versuch gestartet wird. Es war uns auch klar, dass wir scheitern könnten! Aber ist scheitern gleichzusetzen mit "Versagen"? Ich meine - Nein! Daraus kann man doch auch lernen? Wichtig ist am Ende, dass ein Fazit gezogen wird, dass man das Negative wie das Positive klar erkennt, benennt und, wenn man das Projekt nicht sterben lassen, entsprechend anpasst!

Für ganz wichtig halte ich es, dass wir auch den "Jungen" mehr zutrauen, besser gesagt ihnen mehr vertrauen und ab und zu (= nicht überfordern!!) Aufgaben übergeben, die sie dann, wenn sie denn wollen, ganz alleine bewältigen können! Das Angebot, dass jemand hinter ihnen steht natürlich eingeschlossen! Ich wünsche mir auch, dass sich Vereine in der Öffentlichkeit selbstbewusster darstellen. Ihre Angebote ALLEN zugänglich machen und Zielgruppengerichtet dafür werben! Nicht zuletzt wünsche ich mir, dass man sich genau bewusst macht, welchen "Mehrwert" man als Verein der Bevölkerung bietet und bieten kann. Dieser Mehrwert muss ganz genau herausgearbeitet, öffentlich kommuniziert und dann ganz konsequent gelebt werden.

Der Kreisverband möchte Sie bei dieser Aufgabe jedoch nicht allein lassen. Ich stelle mir vielmehr vor, dass im Verlauf dieses Jahres der KOV zu ihren ganz speziellen Problemen einige "offene Gesprächsrunden" anbieten könnte um auch mal mit anderen, evtl. betroffenen Vereinsvorständen ins Gespräch zu kommen um GEMEINSAM nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen.

Dafür brauchen wir aber Ihre Unterstützung und deshalb bitte ich Sie, sich mal Gedanken über Ihren Verein zu machen und welche Hilfestellung Sie von uns wünschen!

Mit diesem Angebot möchte bin ich am Ende meines Berichts angelangt! Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen allen ein erfolgreiches neues Jahr mit viel Begeisterung für Ihren Obst- und Gartenbauverein!

Vielen Dank

gez:
Sigrid Jetter
Versammlungsleiterin
 
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